Nach dem Triumph bei der Nordost-Meisterschaft stand am vergangenen Wochenende die Deutsche Ü32-Meisterschaft an. Alle teilnehmenden Mannschaften versammelten sich am Freitagabend im Estrel Hotel zu einem gelungenen Auftakt. In entspannter Atmosphäre fanden zahlreiche Gespräche zwischen den Teams statt, bei denen nicht nur der Austausch innerhalb der eigenen Mannschaft, sondern auch mit Spielern anderer Teams im Vordergrund stand. Der Empfang durch das Organisationsteam des DFB war hervorragend. Alle waren überaus freundlich und hilfsbereit, was für einen tollen Start ins Wochenende sorgte.
Am Samstagmorgen begann der sportliche Teil des Wochenendes. Nach einer etwa einstündigen Shuttlefahrt erreichten wir das Olympiagelände, und um 11 Uhr ging es endlich los. Das erste Spiel gegen den TUS Stenern fand im Amateurstadion von Hertha BSC statt. Die Atmosphäre, die Einlaufmusik – bei vielen Spielern kribbelte es vor Aufregung und es war für Gänsehaut pur gesorgt. Unser Team zeigte ein starkes Spiel, doch leider konnten wir unsere zahlreichen Chancen nicht in Tore ummünzen. So endete das Spiel 0:0, was uns bereits früh im Turnier unter Druck setzte.
Um 14 Uhr stand das zweite Spiel auf dem Körnerplatz gegen die SG FC Gerolzhofen an. Mit unveränderter Startelf gingen wir schnell mit 2:0 in Führung und konnten das Spiel letztlich souverän mit 5:1 gewinnen. Traumhafte Kombinationen, eine starke Zweikampfführung und die Durchschlagskraft im Angriff waren die Schlüssel zu diesem beachtlichen Erfolg. Dieser unerwartet hohe Sieg führte zu großer Erleichterung und steigerte das Selbstvertrauen in der Mannschaft. Nun waren wir richtig im Turnier angekommen! Am Abend genossen wir ein Gala-Dinner in einem perfekten Ambiente an der Strandbar vor dem Estrel Hotel. Es wurde gegrillt, die stimmungsvolle Live-Band sorgte für gute Laune, und es wurde sogar mitgesungen. Während einige Spieler eine längere Nachtruhe suchten, nutzten andere die Gelegenheit, die Tanzbar des Estrel zu erobern und die Nacht dort ausklingen zu lassen.
Mit einer gewissen Müdigkeit starteten wir in den zweiten Turniertag. Der vermeintlich leichteste Gegner, der SV Enkenbach, stand auf dem Programm. Doch das Spiel erwies sich als schwieriger als erwartet. Zwar gingen wir schnell mit 1:0 in Führung, doch die Leichtigkeit des Vortags fehlte. Es wurde ein hart erkämpfter 2:0-Sieg, der jedoch vollkommen verdient war. Nun hatten wir unser großes Ziel erreicht: das Finale gegen Viktoria Hamburg. Wir hatten das Team früh als Mitfavoriten identifiziert, auch wenn sie nicht ganz so souverän wie wir durch das Turnier gegangen waren. Doch mit etwas Glück hatten sie ihre Spiele ebenfalls erfolgreich gestaltet.
Die Ausgangslage war klar: Wir brauchten einen Sieg, um Deutscher Meister zu werden. Pünktlich zum Finale entwickelte sich erneut drückende Hitze, ähnlich wie am Vortag. Es war ein packendes Spiel, in dem Hamburg zunächst defensiv agierte, während wir den Weg nach vorne suchten. Nach zwei guten Chancen für uns wurden wir jedoch von einem gut gespielten Konter der Hamburger kalt erwischt und lagen plötzlich mit 0:1 zurück. Unbeirrt spielten wir weiter und wurden schnell mit dem verdienten Ausgleich zum 1:1 belohnt. Das Spieltempo war für ein Ü32-Turnier beeindruckend, besonders nach den vielen bereits absolvierten Spielen. In der Halbzeitpause tankten wir allesamt noch einmal Energie, bevor es in die zweite Hälfte ging.
Auch die zweite Halbzeit war geprägt von Chancen für uns und wir hatten die große Möglichkeit, in Führung zu gehen. Leider blieben diese ungenutzt. Die Stimmung unserer begeisterten Fans erreichte ihren Höhepunkt. Doch dann kam es zu einem dramatischen Moment: Bei einem Zweikampf verletzte sich ein Spieler von Viktoria Hamburg schwer. An ein Weiterspielen war nicht mehr zu denken. Spieler, Trainer, Organisatoren und Zuschauer waren gleichermaßen schockiert.
Aus Fairplay-Gründen entschieden wir uns gemeinsam für einen Spielabbruch. Die Gesundheit des Spielers stand eindeutig über dem sportlichen Erfolg.
Die Siegerehrung für die Ü32 wurde aufgrund der Geschehnisse in abgeänderter Form durchgeführt. Nach schweren Momenten des Mitgefühls für den verletzten Spieler konnte das Turnier dennoch in einem würdigen Rahmen abgeschlossen werden.
Was für ein Event! Wir befinden uns emotional zwischen Begeisterung, Stolz, Trauer und Leere. Was wäre passiert, wenn wir das Spiel zu Ende gespielt hätten? Ein unvollendetes Gefühl bleibt, doch der Stolz auf das Erreichte überwiegt. Was für eine Mannschaft! Ein riesiger Dank geht an jeden einzelnen Spieler, egal wie viel Spielzeit er hatte. Der Support der Ersatzspieler war großartig! Das Gefühl des Miteinanders war spürbar. Ein besonderer Dank gilt auch den Familien, die uns unterstützt haben – die Kinder, Eltern, Großeltern, Verwandten und Freunde. Ihr wart einfach fantastisch! Ohne euch wäre dieses Ereignis nicht möglich gewesen.
Natürlich geht auch ein großer Dank an unseren Trainer, Daniel Diehle, der in den letzten Jahren so viel aufgebaut hat und uns dorthin geführt hat, wo wir heute stehen. Wir sind stolz und dankbar, dich zu haben! Ebenso ein riesiges Dankeschön an alle Beteiligten im Hintergrund! Die Organisation eines solchen Events wird oft unterschätzt, daher einfach nur Merci dafür!
Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine unglaubliche Leistung und herzlichen Glückwunsch zur Vizemeisterschaft! Das muss man erst einmal schaffen! Das Präsidium und der Vorstand danken euch allen und gratulieren jedem einzelnen für das Erreichte.
Und wer weiß, vielleicht kommen wir ja noch einmal in den Genuss einer solchen Veranstaltung. Dann werden wir es erneut versuchen, den Titel nach Berlin zu holen!
Zu guter Letzt wünschen wir dem verletzten Spieler von Viktoria Hamburg natürlich die besten Genesungswünsche! Wir sind in Gedanken bei ihm und hoffen, dass der Heilungsprozess gut verläuft.
Geschrieben von Robin Kersten (2.Vorsitzender)